Über 100 Pflanzen des Agulhas National Parks gibt es nur hier zu bewundern. Nirgends auf der Welt haben sich Pflanzen in eine solche Richtung entwickelt wie hier. Weitere 2000 Pflanzenarten sind geschützt, 100 stehen sogar auf der „Roten Liste“. Dementsprechend kostbar gilt dieser Park, der auf den ersten Blick für das ungeübte Auge nichts „Besonderes“ zu sein scheint.
Statt den Weg via Bredasdorp, N2 nach Kleinmond zu nehmen, wählen wir die recht holperige Strasse, die durch den Agulhas National Park nach Elim führt. Zweigen nach 10.6 Kilometern Richtung Brandfontein ab, um nochmals diese weissen Dünen aufzusuchen, die uns bei der letzten Reise so gut gefallen haben.
Erste Kelppflanzen lassen die Kühle des Wassers vermuten
Wie auf dem Plan des Parks angezeigt, könnte man jetzt endlos den Dünen entlang laufen, ohne eine Menschenseele zu treffen. Höchstens ein paar Angler versuchen hier ihr Glück
Von Cape Agulhas bis „Die Dam“ führt der Wanderweg, der nicht in einem Tag zu schaffen ist
Bei Ebbe kann man Tiere und Pflanzen bewundern, die den schwierigsten Lebensraum gewählt haben. Sie müssen mit Salzwasser, starken Wellen, mit Trockenheit, heisser Sonne, viel Wind und auch mit Räubern zu Wasser und zu Land zurechtkommen.
Unweit lauern die Möwen, weil sich einige Muscheln nicht schnell genug an einen Stein klammern um sich zu schützen
Etwas Restwasser schützt vor dem Austrocknen in der heissen Sonne gepaart mit peitschendem Wind
Die vielen Riedgrasarten sind so robust gebaut, dass sie jeden Widrigkeiten trotzen. Deshalb werden sie seit alter Zeit für das Bedecken der Rundhütten benutzt
Entlang der weissen Dünen sorgt der hiesige Fynbos für erstes Grün
Wieder lohnt es sich, anzuhalten, denn im Verborgenen blühen einige Kostbarkeiten
Zapfen oder Blüten?
Auf dem Weiterweg folgen wir kurz Elim, danach immer Die Dam, bis wir die asphaltierte R 43 erreichen, um nach Gansbaai zu gelangen. Auch die R 43 führt mitten durch FynbosGebiet.
Entlang der R43 sowie in Gansbaai wächst der Fynbos etwas höher, weil die Widrigkeiten der Natur am Meer nachlassen. Deshalb wird in Gansbaai auch von Grootbos gesprochen. Über dem Hügel von Gansbaai befindet sich – inmitten eigenartiger FynbosGrootbosNatur sowie mit Rundblick auf das Meer – das Grootsbos Private Nature Reserve www.grootbos.com, das sehr gute FynbosFührungen anbietet und auch junge Nichtweisse ausbildet.
Wir fahren weiter nach Hermanus, wo wir rasten, bevor eine geeignete Unterkunft für die nächsten 5 Tage gesucht werden kann. Was für ein Kulturschock uns in Hermanus erwartet! Wir fragen uns, ob wir überhaupt noch in Südafrika sind oder doch eher an der Côte d’Azure? Laut und lärmig, marktschreierisch auf bezahlende Touristen eingestellt kommt mir dieser Ort vor, weil wir nun so lange in der freien Natur waren. Es riecht nicht mehr nach ölhaltigen Pflanzen, sondern nach Abgasen. Für kein Geld möchte ich hier übernachten. Hermanus wird es verkraften, denn dies scheint einer der mondänsten Orte zu sein. Entsprechend kosten die Ferienhäuser und Wohnungen mit Blick auf das Meer.
In Südafrika wechselt man Wohnungen und Häuser öfters. Auf alle Fälle haben wir überall sehr viele Häusermaklerfirmen gesehen und auch entsprechend viele Häuser, die zu verkaufen sind. In jedem Ort schaue ich mir die Preise dieser Liegenschaften an, weil man einen Ort auch nach den Immobilienpreisen klassifizieren kann. Im Eastern Cape kann man für 200 Tausend Franken bereits ein schönes Haus mit Garten und Meersicht kaufen. In St. Francis sind die Preise etwas höher, in Cape Agulhas war ein einfaches Haus mit kleinem Garten für sage und schreibe 80’000.zu haben. In Hermanus jedoch liegen die Preise in einer ganz anderen Kategorie, allerdings sind hier auch die Wohnungen und Häuser exklusiver, weil die Klientele von Hermanus ganz andere Ansprüche hat: So wird eine Wohnung mit See Sicht für 600 Tausend Franken angeboten, was für hiesige Verhältnisse schon am oberen Limit ist.
Im Café, wo Toni seinen Cappuccino erhält, kann man exklusive Lebensmittel kaufen. Auch Salz aus allen Regionen der Welt für verwöhnte HermanusGäste!
Blandine, Februar 2014
Quellen: Website Agulhas National Park