Freudenbiografie Was ist das?

Verschiedene Fachleute belegen, dass die Beschäftigung mit den guten Seiten des eigenen Lebens, mit vergangenen freudigen Erlebnissen, mit Stolz und Dankbarkeit besonders im Alter für gute Gefühle sorgt. Prof. Andreas Maerker (Universität Zürich) und Prof. Verena Kast weisen darauf hin, dass dadurch gute Erfolge bei Depressionen erzielt werden können und Menschen durch die Beschäftigung mit ihren gelebten Freuden, allgemein weniger depressiv und geistig beweglicher sind.

Prof. Verena Kast rät deshalb, es einmal mit einer Freudenbiografie zu versuchen, denn damit nehmen wir uns aus den gewohnten Biografie-Gleisen heraus und richten den Blick auf eine positive Fragestellung: Wie habe ich zu welcher Zeit Freude erlebt? Was ist aus dieser Freude im Laufe des Lebens geworden? Die Frage ist auch, wie wir uns diese Freude aus der Vergangenheit bewahren konnten/bewahren können. Es geht darum, herauszufinden, wo und wann wir am meisten Freude empfinden können oder empfunden haben und wie diese Freude wieder aktiviert werden kann.

Die Neurologin Dr. Claudia Croos-Müller zeigt sogar auf, dass dieses aktive Erinnern an Freude und weitere gute Zeiten im Hirn Glückshormone produziert und wir uns dadurch gut fühlen. Sie empfiehlt auch, sich allgemein mit Schönem zu befassen, weil dadurch gute Gefühle entstehen. Diese Aussage deckt sich mit der Beobachtung, die Prof. Andreas Kruse mit dementen Menschen machte, welche nicht auf der Verstandesebene erreichbar sind. Unser Inneres spricht auf kunstvolle Bilder, auf berührende Musik, auf schöne Texte oder Gedichte, auf Blumen, auf liebliche Düfte oder liebevolle Berührungen an. Dadurch fühlen wir uns innerlich getragen, geborgen, aufgehoben.

Obwohl hinter der Freudenbiografie viel Forschung und Fachwissen steckt, ist sie in der Anwendung sehr einfach. Es geht nur darum, sich bewusst an einst gelebter Freude zu erinnern und diese Freude innerlich erneut zu erleben.

Dies gelingt mit einer persönlichen Freudenbiografie oder mit einem  Freudenbuch, welches mehr Bilder als Text enthält. Optimal ist dabei alles, was Freude macht. Mich persönlich  erfreut es zum Beispiel, wenn ich mich an die vielen Reisen erinnere, die ich während meines Lebens machen durfte. Leseprobe

Blandine-Josephine Raemy-Zbinden

 

 

 

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