Das System der Cango Höhlen ist 20 Millionen Jahre alt, hat sich im Kalkgestein der „Swartberge“ geformt, weil dafür sowohl das Gestein, als auch das Klima, das Wasser im Untergrund sowie die Geomorphologie zusammengepasst haben.
In drei Schritten wird die Entstehung der Höhlen in der Ausstellung beim Informationscenter beschrieben:
Die Swartberge aus Sedimentgestein wurden bei der Gebirgsbildung zusammengepresst, hochgestossen. Gleichzeitig wurde säurehaltiges Grundwasser über der Kalksteinschicht eingeschlossen, weil sich über dem Grundwasser ein wasserundurchlässiges Gestein befindet. Unter dem wasserdurchlässigen Kalkgestein befindet sich ebenfalls eine wasserundurchlässige Schicht.
Für das Formen der Höhlen spielten vor 20 Millionen Jahren lediglich das eingeschlossene Wasser und die wasserdurchlässige Kalksteinschicht eine Rolle. Wie auf dem Bild gezeigt wird, konnte ebenfalls Regenwasser durch Risse in das wasserundurchlässige
Gestein eindringen und sich mit dem säurehaltigen Grundwasser vermengen.
Durch die Säure im Wasser löste sich der Kalkstein unter dem Grundwasser allmählich auf, Höhlen begannen sich zu bilden.
Auf dem zweiten Bild sieht man gut, wie sich das Wasser nun bereits mehr Platz geschaffen hat, weil sich der Kalkstein aufzulösen begann. Durch gelegentliche Risse in den Steinformationen floss das eingesperrte Grundwasser nach und nach ab, führte dabei den aufgelösten Kalkstein weg. Durch dieses Abführen und den Abfluss entstand in der untersten Schicht des Kalkgesteins eine weitere Erosion, die später den Einsturz der oberen Kalksteinschichten verursachte. Dadurch gewannen die Höhlen an weiterer Grösse. Man nimmt an, dass dieser Prozess 17 Millionen Jahre gedauert hat.
Als dritte Phase kann das Bilden von Tropfsteinen in der leeren Höhle angesehen werden. Diese Tropfsteine entstehen durch von oben eindringendes Regenwasser, das durch das Passieren von Gesteinsschichten mit verschiedenen Mineralien (vorwiegend Kalziumkarbonat) angereichert wurde, in der Höhle herabtröpfelt, verdunstet, dabei die mitgeführten Mineralien hinterlässt. Auch dies ist wiederum ein sehr langsamer Prozess. Die Führerin erklärte, dass es 100 Jahre für 35 Kubikmillimeter Tropfstein benötigt. Die Tropfsteine auf den folgenden Bildern wurden während der letzten 3 Millionen Jahre gebildet, die „Warzen“ auf dem ersten Bild sind bereits über 500 Jahre alt.
Tropfsteinformationen, die von der Decke hängen heissen Stalaktiten
Dies sind die ältesten Stalaktiten der Höhle, sie fingen von 3 Millionen Jahren an zu wachsen
Säulen, die vom Boden aus nach oben wachsen, heissen Stalagnaten
Manchmal treffen sich Stalaktite und Stalagnate, werden zu ganzen Säulen, zu Stalagmiten
Es gibt einige Legenden, wie im 18. Jahrhundert die Höhlen entdeckt wurden. Diese können jedoch nicht bestätigt werden. Sicher ist jedoch, dass seit den 1780er Jahren die erste Kammer der Höhle schon als Touristenattraktion galt. Um 1820 wurde bereits ein Reglement für den Besuch der Höhlen herausgegeben, weil die Touristen bis zu diesem Zeitpunkt mit Hammer und Pickel ihre Souvenirs abschlugen.
Laufend wurden und werden neue Kammern entdeckt und erschlossen, jedoch nicht für Touristen zugänglich gemacht. Die Körperwärme, gar die Atemluft verändern die Kristallgebilde. Man ist bemüht, diesen Schatz für die Nachwelt zu konservieren.
Blandine, Februar 2014
Quellen:
Führung in den Cango Höhlen www.cangocaves.co.za
Informationsfilm
Informationsausstellung
Toni mit seinem geologischen Wissen