Die Geschichte von The Crags begann 1998. Damals wurde „monkeyland“ mit 11 verschiedenen Affenarten in einem 12 Hektar grossen UrwaldParadies eröffnet. Dass sich die verschiedensten Affen hier alle frei bewegen können ohne sich untereinander zu bekämpfen ist dem ganztätig im Überfluss zur Verfügung stehendem Futter zu verdanken.
The South African Animal Sanctuary Alliance hat das Konzept von „monkeyland“ als Standard für weitere Einrichtungen dieser Art übernommen. Im ersten SüdafrikaReisebericht habe ich bereits über „monkeyland“ berichtet, möchte jedoch nochmals betonen, dass hier Affen landen, die man weltweit nicht mehr haben will. Einerseits ehemalige Haustiere, auch geschädigte Laboraffen sowie „Überschüsse“ aus Zoos.
Obwohl in „monkeyland“ für einmal nicht die bezahlenden Touristen den Vortritt haben, sondern die Tiere, wurde dieses Konzept ein Publikumserfolg. Dies mag auch an den sehr informativen Führungen liegen sowie an der Möglichkeit, die Affen in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. Obwohl der Urwald 12 Hektar gross ist, sind immer einige der über 400 Affen in der Nähe der vielen Futterplätze zu beobachten.
Bezahlt wird der Unterhalt des Ganzen durch die Eintritte der sehr vielen Touristen aus dem nahen Plettenberg. Mit dem Gewinn wurde ein weiteres SAASA qualifiziertes „sanctuary“ eröffnet: „birds of eden“. Etwas über 200 verschiedene Vogelarten fliegen im 22’000 Quadratmeter grossen Areal frei umher. Die über 3500 Vögel finden zu 70% natürlichen Urwald vor. 2km Spazierwege stehen zur Verfügung um die Vögel, sowie die UrwaldLandschaft zu bewundern. Wie die Affen in „monkeyland“ haben auch diese Vögel meist keine natürliche Herkunft: einige waren ebenfalls Haustiere, wurden an diversen Landesgrenzen konfisziert oder waren in Zoos und Zoohandlungen überflüssig, weil sie behindert waren. Natürlich gibt es unterdessen auch viele Nachkommen, die hier geschlüpft sind, weil man der Natur freien Lauf lässt.
Fast blinder weisser Tiger
Ein besonderes Anliegen war es für The South African Animal Sanctuary Alliance, zertifizierte Massstäbe für ein „LöwenSanctuary“ zu definieren. Dass dies dringendst notwendig war, beschrieb ein Artikel im „South African Country Life February 2014“: Prinzipiell Blandine’s Reiseblog Lass dich in die Ferne führen ist es nämlich so, dass hier wie auch anderes wo auf der Welt viel für den gut bezahlenden Touristen getan wird. Solange der Tourist bezahlt, solange werden seine Wünsche erfüllt.
In diesem Sinne wird der Leser von „South African Country Life“ über den Missbrauch von Löwen aufgeklärt. Junge Löwenbabies und andere niedliche „Katzen“ werden in so genannten „sanctuarys“ gehalten, damit die Touristen mit ihnen laufen können, sie streicheln, mit ihnen spielen können. Werden jedoch die „Kätzchen“ älter und gefährlicher, sind sie für diese Touristenattraktionen nutzlos und werden meist an ein GameReserve verkauft, das Löwen zum Abschuss freigibt. Denn immer noch gibt es Menschen, die viel dafür bezahlen, einen Löwen, Panther, Jaguar, Tiger zu schiessen.
Ganz klar wird erklärt, dass die Aufzucht von jungen Löwen, Tigern und anderen Katzen für den Erhalt dieser Tiere in der freien Natur sinnlos ist, weil diese „geschöppelten“ Geschöpfe kaum alleine in der Wildnis zurechtkommen würden. Auch können SafariReserves nicht beliebig viele Löwen aufnehmen, weil ja das Gefüge zwischen Löwen und der ihnen zur Verfügung stehenden Tiere als lebendes Futter in Harmonie sein muss. Es wird sogar so weit gegangen und gesagt: „Wer Löwen aufzieht, der will sie später einem Jäger für gutes Geld verkaufen“, weil er weiss, dass es prinzipiell keine andere Möglichkeit gibt, sobald der Löwe älter, erwachsen wird.“
Weisse Löwin
Sicher ist, dass wir als Touristen die Pflicht haben, uns zu erkundigen, was hinter einem Game Reserve, Sanctuary oder Safari Reserve steckt. Es ist wichtig, nur Reserves zu besuchen, die von den Südafrikanischen Behörden qualifiziert/zertifiziert sind. www.saasa.org.za Prinzipiell sollte man jegliche Einrichtungen meiden, welche den Touristenwünschen den Vortritt geben.
Mit dem Geld von „monkeyland“ und „birds of eden“ wurde 2012 in the Crags ein zertifiziertes „Löwensanctuary“ geschaffen. Auf dem 17 Hektar grossen Gelände wurden die verschiedenen Gehege den Tieren entsprechenden angelegt. Den Tigern wurden grosse Teiche gegraben, die Katzen finden viele Bäume im Gehege. So entstand laut SAASA mit „jukani wildlife sanctuary“ eine Einrichtungmit Vorbildcharakter.
Zwei Jaguare
Jaguar am Baum
Die SAASAVorschriften sehen ein striktes Streichelund Berührungsverbot vor, weil dies gegen den natürlichen Charakter dieser Tiere ist. Auch, weil ein „sanctuary“ nicht vorwiegend eine Touristenattraktion sein soll, sondern ein Heim für Tiere, die anderswo auf der Welt überflüssig waren. All die Tiere in jukani hätten eigentlich getötet werden sollen, weil sie irgendwelche Gebresten haben, zu aggressiv oder zu alt sind.
Leopard
Gepard
Gleich zu Beginn der Führung wird festgehalten, dass es nicht sicher ist, ob alle Tiere zum einsehbaren Gebiet kommen werden. Falls man jedoch zu wenig sieht, kann man mit dem gleichen Ticket auch noch die 4 Uhr Führung mitmachen. Dann sind die Tiere meist am Gitter, weil um 5 Uhr die einzige Fütterung des Tages stattfindet, die hungrigen Tiere auf das Futter warten. Der Panther wird wohl auch dann nicht hervorzulocken sein, weil er sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und Menschen prinzipiell scheut. Die Fütterung findet immer ohne Zuschauer statt, damit die Tiere in Ruhe essen können und damit die Wärter eine Beziehung zu ihnen aufbauen können.
Nebst den Katzen sind auch Fleckenhyänen
Schakale
Hyänenhunde, einige einheimische Schlangen und Zebras zu sehen
Die Fleckenhyäne, die gar nicht so gross ist, gilt als sehr gefährlich. Kann einen Menschen mit einem einzigen Biss töten. Diese niedliche „Miezekatze“ wiederum tötet nicht wie die Löwen aus Hunger, sondern aus Spass am Töten. Ohne weiteres kann sie an einem Tag 34 Schafe töten, ohne sie verspeisen zu wollen. Deshalb wird sie von den Einheimischen, gejagt, geschossen, vergiftet. Einige leben zusammen im Gehege. Eine erblindende wilde Katze jedoch muss einzeln gehalten werden. Sie ist geschwächt und würde deshalb von ihren Artgenossen angegriffen werden.
Der Führer kennt die Geschichte sämtlicher Tiere, gibt auch viele Hintergrundinformationen und beantwortet geduldig Fragen. Damit man nicht immer durch den Zaun beobachten muss, gibt es an mehreren Stellen erhöhte Plattformen. Allerdings darf man nicht allein herumlaufen, man begibt sich mit dem Führer auf Tour.Die Anlage als Solche ist nicht „schön“, sondern den Tieren entsprechend gehalten. Im Vergleich zu „monkeyland“ und „birds of eden“ steht die Vegetation im Hintergrund.
Blandine, Februar 2014
www.monkeyland.co.za
www.birdsofeden.co.za
www.jukani.co.za